Früher war ich ein Morgenmuffel. Montags ganz besonders. Manchmal ging das schon am Sonntagabend los.. Ein eigenartiges Gefühl machte sich in meinem Unterbewusstsein breit, und das war definitiv keine Vorfreude auf den Montag.

Kennst du das?
Trotzdem ließ es sich nicht aufhalten. Jeder Montag kam schneller als gewünscht und auch wenn ich dem Wecker noch ein paar Minuten snoozen abgewinnen konnte, brachte das gar nichts. Ich musste los.
Kaum in der Praxis angekommen, störten auch schon äußere Einflüsse meinen Start in die Woche: der Briefkasten quoll über, ebenso der Anrufbeantworter & der Maileingang. Außerdem musste der Gärtner der Praxisnachbarn immer montags seinen Laubbläser oder die Heckenschere schwingen. Unerträglicher Lärm trifft morgenmuffelige Sandra. Keine gute Kombi.
Und sind wir doch mal ehrlich: Was sollte mir dieser Wochenstart schon bringen? Nach mehr als 20 Jahren im Beruf gibt es keine wirklichen Herausforderungen mehr. Tag ein, Tag aus die gleichen Dinge zu tun – herzlich willkommen im Hamsterrad.

Dazu der Platz an der Anmeldung. Im Zentrum der Praxis, dauerhafte Beschallung von allen Seiten. Das Telefon. Die Kolleg:innen. Die Patient:innen. Der Chef. Jeder hatte natürlich seine Berechtigung. Aber alles auf einmal war mir montags oft zu viel. Trotzdem setzte ich ein maschinelles Lächeln auf und erledigte „alles zur vollsten Zufriedenheit“. Nur Spaß hatte ich dabei keinen.
Doch dann kam Corona, der erste Lockdown, damit verbunden schlaflose Nächte voller Existenzangst und schließlich der Entschluss zur Unabhängigkeit.
Wer mich kennt, der weiß, dass ich eine Macherin bin. Mit Menschen die Entscheidungen lange vor sich herschieben kann ich nicht. Will ich nicht und – jetzt kommt die Erkenntnis: MUSS ich auch nicht. Ich muss gar nichts. Auch nicht am Montag Morgen um 7.30 Uhr „gut gelaunt“ in der Praxis sitzen und im 5-Minutentakt den gleichen Smalltalk halten & nebenbei alle meine Aufgaben fehlerfrei abarbeiten.
Ich entschloss mich quasi übers Wochenende zu meiner Selbstständigkeit, erstmal nebenberuflich, dafür aber sofort umsetzbar.
Voller Tatendrang legte ich los, der Instagram Account, die Domain, die Email-Adresse, eine erste Website (erstmal ging es nur darum gefunden zu werden), die groben Inhalte. All das entstand in 48h an einem Wochenende. Das machte mir richtig Spaß. Und umso mehr Möglichkeiten ich entdeckte, umso weniger freute ich mich auf den nächsten Montag. Ich hätte viel lieber weiter an Website, Design & Inhalten gebastelt, als an der Anmeldung Platz genommen. Aber ich war pflichtbewusst und loyal. Deshalb tat ich auch weiter 40h pro Woche meine Arbeit, die mir zusehends weniger Spaß brachte.
Ich freute mich auf jede Pause, jeden Feierabend und jedes Wochenende, denn dann würde ich endlich Zeit für mein Business-Baby haben.
Das alles ist nun mehr als ein Jahr her. Am 30.06.2021 hatte ich meinen letzten Arbeitstag in der Praxis und fühle mich seitdem frei. Befreit. Ohne Ketten und mit allen Möglichkeiten. Zusammen mit meiner Mentorin Julia plane ich bereits die nächsten Schritte für mein Business 2.0 – und seit ich weiß, dass ich nichts muss, sondern alles darf worauf ich Lust habe, seitdem ist Montag mein neuer Lieblingstag geworden.

Ich stelle mir keinen Wecker mehr, sondern schlafe aus. Was nicht bedeutet, dass ich bis 12 Uhr mittags im Bett liege. Vielmehr heisst das, dass ich achtsam in die Woche starte und meinen persönlichen Bedürfnissen angepasst arbeite. Bin ich um 6 Uhr wach, dann starte ich sehr früh in den Tag. Öffne ich die Augen erst um 8 Uhr, dann bin ich damit auch fein.
Achtsamkeit heisst für mich, dass ich nicht schon morgens im Bett die (Praxis-)E-Mails lese, auf WhatsApp Nachrichten (vom Chef) antworte, sondern erstmal mit mir wach werde. Mir Zeit nehme für Meditation, für Visualisierung und damit für mich. So starte ich auch heute in meinen neuen Lieblingstag Montag und übernehme Verantwortung für mich und mein Unternehmen.
Und nun zu dir:
Dein Hamsterrad sieht vielleicht ähnlich aus wie meins noch vor einem Jahr. Oder du bist eine Zahnärztin, die auf Anweisung des Steuerberaters mehr Umsatz bringen „muss“ und deshalb denkst, dass du noch mehr Patient:innen in der gleichen Zeit behandeln musst.
Zur Erinnerung: DU MUSST GAR NICHTS. Dein Business, deine Regeln. Du darfst dich also jederzeit neu entscheiden, den Montag zu deinem Lieblingstag werden zu lassen. Und wenn du dabei Hilfe brauchst, dann meld dich bei mir. Ich begleite dich gerne auf dem Weg aus dem Hamsterrad.
Ich wünsche dir einen tollen Wochenstart. Ganz liebe Grüße, Sandra